Anlässlich der Fachwoche im 6. Semester des Studienganges Umweltingenieurwesen verbringen Hortis und ein paar tapfere NM's 11 Tage in der Türkei. Die Reise führt uns nach Antalya und Egirdir, wo diverse Besichtigungen gemacht werden.







Students of the Zurich University of Applied Sciences (ZHAW) stay 11 days in Turkey. The journey goes from Antalya to Egirdir where several visits are made. The following posts will describe some highligths.



Montag, 20. Juni 2011

Einführung/Introduction

Dies ist die Geschichte der UI_08 Hortikul-Turisten (es hatte auch vereinzelte Naturma-Nager dabei), die auszogen, um Kleinasien zu erforschen. 14 reisten hin, 9 kamen zurück. Die verbliebenen 5 haben dann auch noch den Weg zurück gefunden nach schweisstreibenden Wanderungen über Land und Exkursen in den Gassen von Istanbul. Zu welchen Persönlichkeiten sie nach 6 Semestern Studium im Umweltingenieurwesen geraten sind, sei in den folgenden Miniportraits ansatzweise skizziert. kelh/HRK
This is the story of the horticultural students of UI_2008 (there were a few scattered students from nature management too) who went abroad to explore Asia Minor. 14 of them went there, 9 came back. The remaining 5 found the way back after sweaty hikes in southern Turkey and walks through the stuffy alleys of Istanbul. What kind of personalities resulted after 6 semesters of study in environmental engineering at Wädenswil? The following small portraits give a try to describe them shortly. kelh/HRK

Monika Hutter

Die Gründliche. Sie hat es verstanden, levantinisches Chaos mit Rheintaler Gründlichkeit zu vereinen. Mit geschickter Hand und leisem Wesen hat sie Fahrer Necmi auf die richtige Route gelenkt, die türkischen Gastgeber mit ihrem Talent fürs Reisemanagement beeindruckt. She was the boss!

The thorough one. She happened perfectly to reconcile levantile chaos with Swiss thoroughness. Skillfully leading driver Necmi on the right routes, impressing our Turkish hosts deeply with her managing skills. She was the boss!

Rahel Weber

Die Neckische. Keiner der Mitreisenden blieb wohl von Rahels unermüdlichem Drang zu Spiel, Spass und Flausen verschont. Selbst Spielmuffel Hansruedi erlag der Versuchung, zu den Jasskarten zu greifen. Dabei hat Rahel doch auch so viele ernsthafte Facetten: ihre bildschöne Handschrift, ihre träfen und humorvollen Texte, ihr scharfer Verstand und eine ernst zu nehmende Sicht, wie man sich in fremden Kulturen verhalten soll.


The teasing one. No fellow traveller on that trip was able to escape Rahel’s never ending urge to play, to have fun and for fancy ideas. Even Hansruedi - a grouch when forced to gamble - could not resist to card games any more. Meanwhile Rahel has so many serious facets: her beautiful handwriting, her humorous writing, her sharp minded thinking and a considerable view how to behave in foreign cultures.

Thomas Trachsel

Der Skeptische. Thomas - der andere - hat sich die Skepsis zum Lebensstil gemacht - könnte man glauben. Bis man merkt: mit seiner geäusserten Skepsis gelingt es ihm, bei den meisten Mitmenschen auf den Kern der Sache zu kommen, darauf, was sie wirklich bewegt, was sie dazu wirklich meinen. Eine effiziente Methode der authentischen Informationsbeschaffung.
The skeptic. Thomas - the other of them - takes skepticism as his lifestyle. At least one might believe in it. Until there is to realize that Thomas happens to reveal human’s true motivation and thinking challenging people by skepticism. An efficient way to procure authentic information.

Tizian Zollinger

Der Kommunikative. Wer mit Tizian unterwegs ist, dem geht der Gesprächsstoff nicht aus. Keine Busfahrt zu lange, kein Thema zu eng, als das man sich mit Tizi nicht endlos darüber unterhalten könnte. Tag und Nacht!

The communicator. On the road with Tizian there is no lack of conversation about anything in the world! No bus trip too long, no topic too short to talk about with Tizi. Day and night!

Thomas Furrer

Der Stille. So hätte man Thomas - der eine - wohl zu Beginn der Reise beschrieben, meist etwas vermummt unter der Kapuze seines Sweaters, hätten wir nicht am Schluss noch eine Fischfarm besucht. Erstaunlich, was man zu den Wasserbewohnern Forelle und Krabbe für gescheite Fragen stellen kann. Da kommt nur Thomas drauf!
The silent one. That’s the way to describe Thomas – the one of them – at the beginning of our trip, usually somewhat masked under the hood of his sweater. Until we visited that fish farm. Astonishing what question can be put about trouts and crabs and other aquatic organisms! Ask Thomas!

Simon Schweizer

Der Frontale. Es gibt ein Leben jenseits von Kirschen und Äpfeln. Zu dieser Erkenntnis muss der hardcore-Frager Simon spätestens auf dieser Studienreise gekommen sein, sobald er entdeckte, dass gewisse Obstarten auch in Gewächshäusern gedeihen!


The head-on. There is life beyond cherries and apples! Simon, our hard core investigator, reached that level of insight on that trip. As soon as he discovered fruit can be grown in greenhouses!

Kathrin Hofmann

Die Untersuchende. Kaum ein Gebiet in der Hortikultur, welches von Kathrins investigativem Zug verschont bleibt. Zwar gibt sie sich gerne ruhig und unauffällig, will es aber dann doch genau wissen, wenn ihr etwas blühendes, fruchtendes, duftendes oder essbares unter die Augen, beziehungsweise die Nase kommt.
The investigator. No field in horticulture is spared out of Kathrin’s investigations! Though she is a silent and inconspicuous woman she is up to know everything exactly when there is something in bloom, tastes fruity, is well smelling or edible ahead.

David Kim

Der Beobachtende. David läuft zu Hochform auf, sobald die Lichtwerte des Tages unter 25 Lux fallen. Bei höheren Beleuchtungsstärken - und unter solchen Konditionen haben sich halt die fachlichen Erkundungen auf dieser Reise hauptsächlich abgespielt - wirkt er eher schläfrig, womit er aber nur seine immer wache Beobachtungsgabe überdeckt.


The observer. David is running to best form under light conditions below 25 lx. If higher light intensity occurs (and professional explorations mainly deployed under mediterranean daylight conditions on this trip) he looks more drowsy, just to hide his mental vigilance.

Daniel Bachmann

Der Analysierende. Aus dem handfertigen Winzer Daniel ist ein scharf analysierender künftiger Masterstudent geworden, der keine wichtige Frage auslässt und brillant ganze Tagesprogramme mit Bravour managt. Es wird ihm eine grossartige Karriere vorausgesagt.
The analyser. The handy winegrower Daniel became an accurately analysing future master student missing not one single and important question to be put. He brilliantly managed several day’s programs. And so to him a great career can be predicted.

Barbara Uehlinger

Die Wortkarge. Bekannt für ihren Hang zu Glühwürmchen und anderen leuchtenden, nachtaktiven Insekten, die sich auf unserer Türkeireise leider nie zeigen wollten. Das muss ihr doch ein wenig die Sprache verschlagen haben. Im Übrigen war sie voll mit dabei.

The taciturn one. Known by her deep passion for fireflies and other luminous and nocturnal insects. Unfortunately never seen on our Turkish journey. Maybe that turned her to be a bit speechless these days. Except this she was with us at all.

Manuela Durrer

Die Abwartende. Annas Schatten und somit ständige Begleiterin wirkt abwartend, ist nach 6 Semestern Naturmanagement zur Erkenntnis gelangt, doch besser Hortikultur studiert zu haben (wie wahr!) und kompensiert dieses Manko ein wenig auf dieser Studienreise.

The waiting one. Manuela, Anna’s shade and permanent company appears to be in a waiting state. But this is a delusion. After 6 semesters studying in nature management she came to the point to have it done better in horticulture (how true!). She compensates this deficit on our international horticulture trip to Turkey now.

Anna Rasi

Die Verhaltene. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, Anna als Einzelperson zu beschreiben. Sie tritt fast ausschliesslich in Begleitung ihres Schattens auf, den sie Manu nennt. Die Verhaltenheit, welche sie auf der Reise an den Tag legte, täuscht. Zuinnerst ist sie eine quicklebendige Person mit träfen Fragen in urchigem Bündner Dialekt, der auch im Englischen ein wenig durchschlägt.

The restrained one. It is simply an mission impossible to describe Anna as a single person. Almost regularly she appears with her personal shade, called Manuela. But the restraint behaviour she showed on this trip is deceptive. In fact she is a deeply sprightly person putting apt questions in her unspoilt dialect from Grison. Which can be heard when she speaks English too.

Dienstag, 14. Juni 2011

Unsere Zuhause auf Zeit / Where we stayed and felt as at home

Am Flughafen wurden wir von Zeynep begrüsst. Schokolade und Lokum wechselten die Besitzerinnen. Dann brachte uns Necmi mit dem Bus nach Geyikbayırı, einem Dorf in den Bergen hinter Antalya. Die drei Nächte in der Pension Rasayana waren Balsam nach den intensiven Wochen während dem Semester. Absolute Stille in der Nacht, nur ab und zu in der Ferne das Bellen eines Hundes. Das Haus umgeben vom wunderbarsten Garten, mit Hecken aus Rosmarin. Ein Bogen aus Steinen führte in den hinteren Teil des Gartens mit einer Vielzahl von wilden und kultivierten Pflanzen.
Nach dem Abendessen mit Köstlichkeiten aus eigenem Bio-Anbau genossen wir die Gastfreundschaft von Müzzeyen und Ali. Auf der Terrasse zogen sich Gespräche und Jassrunden bis weit in die Nacht. Bis uns dann doch der Sternenhimmel einige Schritte hinters Haus lockte. Ob die Sternschnuppenwünsche schon in Erfüllung gingen?
Für alle, die selber an diesen herrlichen Ort reisen möchten: http://www.antalyarockclimbing.com/
*********************************************** 
At the airport Zeynep and Necmi waited to welcome us. Chocolate and lokum swapped from one to the other. Then Necmi brought us by bus to the village Geyikbayırı which is situated in the mountains behind Antalya. The three nights in the Rasayana guesthouse was a balm after long weeks of hard work. We enjoyed the absolute silence during the night, only a barking dog somewhere in the dark could be heard from time to time. The guesthouse is surrounded by a beautyful garden with hedges of rosemary. An archway leads to a secret garden with tousands of wild and cultivated plants.
Müzzeyen and Ali prepared every evening a delicous dinner with vegetables and herbs grown in an orcanig way in the own garden. To stay on the terrace was so relaxing that we dicussed and played games far into the nights. But finally some went behind the house to see the wide starry sky and with good luck a falling star. If any of the wishes are fulfilled?
Do you like to relax at this beautyful place? www.antalyarockclimbing.com




+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ 

Von Geyikbayırı zogen wir weiter nach Eğirdir, einem friedlichem Ort am gleichnamigen See. In Charlys Pension wurden wir von Ibrahim, Müslüm und dem ganzen Team offen empfangen. Die Zimmer im 1890 gebauten Haus sind zwar klein, aber dank den schiefen Holzböden gemütlich. Und die Lage direkt am See mit Blick in die Berge ist schlicht einmalig. So hatten wir schon beim Frühstück über dem See das Gefühl von Ferien. Ob Gewitter oder Monduntergang, wir genossen die Stimmungen. Durch die Nacht klangen Lieder und Lachen. Danke, Müslüm und Ibrahim, für die Gastfreundschaft!

Auf dem Weg nach Eğirdir? Ich empfehle Charlys Pension: http://www.charlyspension.com/

***********************************************
From Geyikbayırı we went on to Eğirdir, a peaceful place at Lake Eğirdir. In Charly’s pension we were well received by Ibrahim, Müslüm and their team. The rooms in the historical house from 1890 are small but due to the sloping wooden floors very cosy. And the view from the terrace over the Lake and the mountains is unique. We felt being in holiday – swimming in the lake, watching thunderstorms and moonsets. During the nights we were singing, playing cards, discussing and laughing. Thanks to Müslüm and Ibrahim for the hospitality!

If you go to Eğirdir I recommend you Charly’s pension: http://www.charlyspension.com/



Eğirdir




(by Monika Hutter)

Freitag, 10. Juni 2011

Zurück in Antalya: Tomatoland

Am Freitag haben wir das schöne Egirdir verlassen um über Isparta zurück ans Meer zu fahren. Am Kargısee haben wir einmal mehr einen Tee-Stop gemacht. Zurück in Antalya wurden wir von einem der grössten Tomaten Exporteure der Region, die Firma Haspak, erwartet. Über 80% vom Umsatz werden mit Tomaten erzeugt insbesondere mit der Sorte Intense. Es ist eine longlife Tomate, die sehr fein geschnitten werden kann und dabei nicht tropft, somit eignet sie sich sehr gut für die Verarbeitung in Sandwichs, Salaten und convenience Produkte.

Tomaten soweit das Auge reicht.

Für die Produktion sorgen 100 Anbauer mit total 150 Hektar Gewächshäuser. Durch die kleinräumlichen Strukturen in der Region besitzt jeder von denen 3-5 kleine Gewächshäuser. Dies erschwert die Produktion und die Qualitätssicherung massiv. Um dagegen zu wirken besitzt Haspak ein ausgeklügeltes Monitoring Konzept. In dem jeder Betreib einmal wöchentlich von einem Anbauberater besucht wird. Zusätzlich werden die Produkte regelmässig analytisch in regionalen Labors untersucht. Auch auf die Rückverfolgbarkeit der Produkte wird grossen Wert gelegt. Somit kann über das Internet jede Kiste bis zum Anbauer rückverfolgt und die applizierten Pflanzenschutzmittel kontrolliert werden.

Haspak arbeitet seit einigen Jahren mit der Saatgutfirma Nunhems zusammen um neue Tomatensorten zu züchten. Diese sollen das Bedürfnis vom Markt noch besser decken. Durch die Marktverbundenheit und dem hohen Austausch mit den Anbauer, von Haspak, konnten ganz präzise Zuchtziele ausgearbeitet werden.
Das Resultat wird in der Sorte Intense vereinigt:
·      Longlife Tomate mit einem geringen Gewichtsverlust nach über 10 Tage
·      Gutes Verschneiden der Tomaten
·      Wenig saftend, nicht tropfend
·      Gute Transportfähigkeit
·      Rote Farbe

Nach dem Besuch von Haspak sind wir zu einem Tomatenbetreib gefahren, der auf 1,5 Hektar produziert. Die Pflanzung erfolgt um den 20 August in Cocosmatten mit einer Pflanzdichte von 2.5 Pfl./m2. Ende Januar wird bei jeder 2. Pflanze ein Seitentrieb zusätzlich weitergeführt um die Triebdichte auf 3,2 /m2 zu erhöhen. Die Pflanzen werden mit 15 Blatt pro Trieb gezogen und erzielen ein Ertrag von 30 kg/m2 auf 30 Trauben. Die Saison endet Mitte Juli, dann wird das Gewächshaus geräumt und für die neue Pflanzung vorbereitet. Der Betrieb versucht möglichst viele Krankheiten- und Insektenplagen schon beim Auftreten zu verhindern indem beim Eingang eine rigorose Schleuse steht, Hände und Schuhe desinfizieren, ein grosser Ventilator, der ein Überdruck im Innern erzeugt und Farbstofffallen, die allfällige Insekten abfangen.



Tomaten Reihen im Gewächshaus.

back in Antalya: tomatoland
Friday we went back to Antalya, there we visited one of the biggest tomato exporting companies of the region “Haspak”. The shipments are delivered all over Europe from France to Russia.
100 growers produce over 35 thousand tones vegetables yearly on 150-hectare greenhouses. Weekly a horticulture engineer is visiting the farms for advice and for good product quality.
Haspak is working since many years with the seed breading company Nunhems. They developed a tomato variety for the convenience market “Intense”. It’s a Non-Leaking tomato for thin slicing and dicing. The storability is also impressing with only 7% loses of weight in 10 days.

After the visit we went to a neighbor tomato grower. In August 20. He plants the seedlings in coconut mats at 2.5 plants/m2. At the end of January they take one shoot more every second plant to raise the desity to 3.2 stock per square meter. Every plant is grown with 15 leaves and produces 30 grapes of one kilo. By the end of the season, at the middle of July the plants are taken out and the greenhouse is prepared for the new plantation.
To avoid pests the greenhouse has a decontamination entry where a big van is producing overpressure to pull out any insects. We also had to disinfect hands and shoes.
Finally we went to the Pension in the town center where we had a free afternoon. In the evening our driver drove us to the beach for the last time were we had a lot of fun with the big waves.

by Tizian Zollinger

Donnerstag, 9. Juni 2011

Egidir: Donnerstag 9.6.2011

Schon am Vortag haben sich Bauern und andere Verkäufer auf dem Marktplatz in Egirdir installiert. Heute gönnen wir uns einen freien Vormittag und schauen uns den Markt mit dem regen Treiben an.

The market stands were already installed in Egirdir the day before by farmers and other traders. On this day we are having a morning off and are able to mingle in with the buzz of activity at the market place.



Markt von Egirdir – findet Hansruedi (finding Hansruedi)

Unser Mittagessen nehmen wir auf dem Hausberg von Egirdir (Akpinar) zu uns. Der Ausblick auf den See mit den beiden miteinander verbundenen Inseln ist wunderprächtig. Nach einer kleineren Pflanzenbestimmung machen wir uns auf den Weg zum Fischerei Forschungsinstitut in Egirdir.

At noon we drive up to Akpinar and get a lovely sight of the lake and Egirdir from above. After having our lunch and identifying another Turkish plant we make our way to the Egirdir Research Institute of Fisheries. 

Hier treffen wir auf Frau Doktor Nalan AYBAL welche uns empfängt und uns führt. Die Besichtigung beginnt mit vier Durchflussbecken mit juvenilen Regenbogenforellen. Das Wasser kommt aus einer Quelle und wird anschliessend mit einem Makrofilter gereinigt bevor es in den See eingeleitet wird. Diese Forellen werden für die Forschung gehalten. In einem abgedunkelten Becken befinden sich die ausgewachsenen Fische welche mit dieser Methode zur Fortpflanzung gebracht werden. Weiter besichtigen wir Brutschränke in welche Eier und Samen von geschlechtsreifen Forellen abgestreift werden. Wir erfahren, dass so pro ausgewachsenen Weibchens etwa 100 Eier künstlich befruchtet werden, welche danach unter Frischwasserzufuhr ausgebrütet werden. Diese Fische werden vornehmlich für die Forschung und manchmal auch für Fisch-Farmer produziert. Ebenfalls werden hier Studien an der Forellennahrung gemacht. Da Forellen karnivor sind, wird hier versucht einen Teil des Fischmehls im Futter durch proteinreiches Soya zu ersetzen. Da Soya aber offenbar für die Forellen schwer verdaulich ist, werden Versuche mit Enzymen durchgeführt, welche die Verdauung des Soya verbessern sollen.

It is here that we are introduced to Doctor Nalan AYBAL who shows us around at the Institute. First we have a look at the tanks with juvenile rainbow trout which are installed as a flow-through system. The water is taken from a well and it is filtered before being induced into the lake. These rainbow trout are kept for research purposes, while others are used for local fish farmers of the region. Next to this unit another tank with mature trout is shadowed so as to stimulate reproduction. Further on there are incubators where eggs and semen from mature trout are mixed and kept under oxygenated conditions for them to hatch. We learn that this way an adult female trout can produce up to 100 eggs. An ongoing research at the institute is about using soya beans as a supplement in feeds for trout so as to cut down on animal protein. But because trout are carnivore they have to be given enzymes in order to be able to digest plant protein.

Regenbogenforellen am Fischerei Forschungsinstitut– rainbow trout at the Aquaculture Research Institute

Des Weiteren zeigt uns Frau Doktor Nalan AYBAL Forschungsversuche mit Süsswasserkrebsen in Aquarien mit Biofiltersystemen. Diese Krebsart kommt natürlicherweise im Egirdir-See vor. Offenbar kommt hier eine von Europa eingeführte ansteckende Pilzkrankheit, Aphanomyces astaci vor, welche sehr schlimme Folgen für die einheimischen Süsswasserkrebse, Astacus leptodactylus hat. Hier gibt es verschiedene Forschungsversuche von künstlicher Inkubation von Krebsen bis hin zu einem Monitoring bezüglich Antibiotika-Resistenzen.

Uns wird eine Testreihe im Labor gezeigt, bei welcher die Eier von Krebsen mit verschiedenen Konzentrationen von Oregano-Kräutern behandelt werden, um die Infektion und Todesrate durch die gefährliche Pilzkrankheit herabzusetzen. Es stellt sich heraus, dass eine Konzentration von 1000 ppm Oregano den gleichen Effekt zeigt wie Formalin und ein befriedigendes Ergebnis liefert. Die Zucht von gesunden und eventuell resistenten Krebsen hat zum Ziel diese Krebse wieder im See auszusetzen. Diese Krebse brauchen offenbar einen hohen Sauerstoffgehalt (7-8 mg O2/Liter). Ob der See diese Qualitäten aufweist oder nicht ist schwer zu sagen. Beeinträchtigungen des Sees durch Eutrophierung und Pestiziden könnten ebenfalls Faktoren für die Anfälligkeit der Lebewesen im See sein. Bei den Fischen scheint es in der Region keine grösseren Produktionen zu geben. Ebenfalls scheinen Kreislaufsysteme in Kombination mit Pflanzenanbau (Aquaponic-Systeme) hier nicht Verwendung zu finden. Mit diesen Eindrücken vom Fischerei Forschungsinstitut in Egirdir verabschieden wir uns von Doktor Nalan AYBAL und gönnen uns einen angenehmen letzten Abend in der Charly Pension bei Ibrahim und Müslüm.        


Another research, so we are told by Doctor Nalan AYBAL, is on the fungal disease   Aphanomyces astaci which is threatening the local freshwater crayfish Astacus leptodactylus of lake Egirdir. Trials on this issue include artificial incubation and antibiotic resistance in this local crayfish species.
We move on to see a test series on different concentrations of oregano which should help crayfish eggs resist the fungi. At the moment a dose of 1000ppm oregano is showing a similar effect as does formalin. This should help restock resistant crayfish back to the lake of Egirdir.
Crayfish need a dissolved oxygen level of about 7-8 mg O2/l. It is difficult to say whether the quality of the lake water meets this requirement. As this region features a lot of agriculture which in its term make use of chemical pesticides and fertilizers, it is not clear whether and to which extent this affects the ecosystem of the lake. We are also told that this region does not have a significant tradition of fish consumption, so fish production in the region is relatively low. This might also be the reason that aquaponic systems, where fish and crop production occurs simultaneously recycling water and fertilizers, are not in use. Having received many impressions we bid Doctor Nalan AYBAN farewell thanking her for her time and effort in filling us in on the state of art at the Research Institute.
We spend a last cozy evening at Charly’s pension with Müslüm and Ibrahim. The next day will see us back to Antalya.
 
Auflösung des Suchrätsels: Hansruedi mitten im Getümmel des Marktes
Solution of the puzzle: Hansruedi in the middle of the turmoil on the market

(BY THOMAS FURRER)

Mittwoch, 8. Juni 2011

Gemässigte Früchte- "Egirdir Horticultural Research Institute"

Kurz bevor uns am 7. Tag der Exkursionskoller einholt, besuchten wir das "Egirdir Horticultural Research Institute", welches sich mit Asepekten von Obstbau im gemässigten Klima beschäftigt. So ähnlich wie Agroscope in Wädi halt.
Egirdir liegt 950 müM im türkischen Hinterland. Mit Jahresniederschlägen von 750 mm ist es trockener als Wädi, und im Sommer auch eher wärmer. Mit z. T. frostigen Wintertagen ist das Klima aber geeignet für Äpfel, Birnen, Kirschen, Quitten und etwas Weinbau. In den Ebenen um den Egerdir-See, einer der grössten Binnenseen der Türkei, ist Anbau und Vermarktung dieser Obstarten eine der wichtigsten ökonomischen Standbeine. Deshalb ist das Institut mit 45 Forschern und noch 89 weiteren Angestellten gut dotiert.

Geforscht wird seit 1994 an den Schwerpunkten Erhaltung alter Apfelsorten, Optimierung der Kulturformen allgemein (Pflanzabstand, Kronenaufbau, ...), Optionen für biologischen Obstbau, welcher in der Türkei zwar nur langsam aber dennoch an Bedeutung zunimmt. Daneben werden Jungpflanzen kultiviert und verkauft und die Optimierung der Kühlhauslagerung gehört schliesslich auch noch zum Programm.

Da sich der Autor dieses Blogteils nicht gerade als Agrarjournalist versteht, seien im Folgenden einige der besprochenen Themen in loser Folge kurz erwähnt:

Obstschädlinge: Es werden neue Apfel-, Birnen- und Kirschensorten gezüchtet, welche gegen das Feuerbrandbakterium  resistent sind.
Am Feuerbrand leiden in der Region bisher v. a. Birnbäume. Das erstaunt die CH-Kollegen, gelten doch bei uns alle Rosaceae-Obstbäume, also auch Äpfel, Kirschen und Quitten, als hoch gefährdet.
Als Symptombekämpfung werden befallene Äste abgeschnitten und wegggeworfen. (CH: Baum fällen und auf der Stelle verbrennen.). Zweimal jährlich wird präventiv gespritzt.

Bio: Ein Markt für biologisches Obst existiert in der Türkei bisher fast nur in grossen Städten. Dennoch gehen Forscher und Produzenten davon aus, dass die Nachfrage langfristig zunehmen wird. Auch der Exportmarkt Europa verlangt zunehmend mehr Bio-Ware.
Bio-Anbauvorschriften veröffentlicht das Landwirtschaftsministerium, manchmal nach Rücksprache oder auf Einwand des Forschungsinstituts.
Der Nicht-Bio Anbau spritzt mit Herbi- und Fungiziden grosszügig um sich. Da wäre aus Sicht der Schweizer noch Potential zur Reduktion vorhanden.

Wasser: Zur Bewässerung der Kulturen in den Sommermonaten wird Seewasser oder vom See gespiesenes Grundwasser verwendet. Die früher übliche, wasserintensive Flutbewässerung ist heute grossteils durch die sparsame Tropfenbewässerung ersetzt worden. Übernutzung des Sees mit Pegelabsenkungen konnten so bisher vermieden werden.
Dass sich durch den intensiven Agrochemikalieneinsatz eine Beeinflussung der Wasserqualität ergibt, kann nach Aussagen des Referenten nicht ausgeschlossen werden.

Anstössige Nacktheit: Traditionellerweise halten Obstbauern ihre Böden zwischen den Bäumen durch maschinelles Hacken nackt. So werden "Unkräuter" ferngehalten, welche den Bäumen Wasser und Nährstoffe streitig machen (können?). [Anm. d. Verfassers: Besagte Segetalflora in der Phase der Vollblüte gehört zum botanisch schönsten, was die Landschaft hergibt. Und die gibt allgemein viele schöne Blumen her. Aber am Ackerrand ist Blühpracht angesagt!)
Das Institut lässt seine Plantagenböden ungestört und teilt die Meinung der Europäischen Besucher, dass Gras unter Obstbäumen die Wasserverdunstung nicht erhöht.

Hagel: ...ist der einzige meteorologische Faktor, der Egirdir von Wädenswil wirklich unterscheidet (nun ja...). Hagel kommt hier nicht vor. Deshalb erübrigen sich Hagelnetze. Dafür müssen bei Kirschen z. T. Schattennetze gegen zu starke Besonnung gespannt werden.
Apfelbäume werden auf Erdwällen gepflanzt, ähnlich wie bei uns Himbeeren. Dies soll gegen Pilzbefall am Wurzelstock schützen, da die Bodenvernässung so noch mehr reduziert wird. Ob nasse Böden in dieser Weltengegend wirklich ein Problem sind, ist nicht subjektiv nachvollziehbar. Aber im Frühling können Regenphasen lang und ausgiebig sein.

(by thomas trachsel)
*******************************************

***ENGLISH***

We visited "Egirdir Horticultural Research Institute", an faculty that does extense research on temperate climate fruits such as apples, pears, cherries, grapes and quinces. These products are of paramount importance to the economy in the lake Egirdir region.
The so called temperate climate of the Egirdir lake basin on 950 m.a.s.l. with annual precipitations of 750 mm and at time fierce winter frosts compares in some ways to the climate back home in Wädenswil. There AGROSCOPE does research on similar fruits (http://www.agroscope.admin.ch/org/index.html?lang=en).
Fruit production is an economical stronghold of the region and thus the Institute is well manned with 45 researchers and further 80 staff members.

Research fields: Breeding of resistant cultivars against pests, conservation of traditional cultivars, introdution of organic cultivation, improvement on conventional culture techniques, etc.


A summary of some topics we picked up during the visit:
Organic: Organic products make up for a very marginal market in Turkey yet. This is supposed to broaden slowly in the future. The Institute researches on techniques to enable producers to maintain quality, yield, storability and appearance of organically grown fruits in order to compete in the market.

Water: The lake and its adjactent ground water bodies supply enough water for the orchards. Thanks to widely used drip irrigation instead of flood irrigation water consumption can be kept reasonable and the lake level is not so far in danger to sink.
Some influence to the lake water by herbicides and fungicides as well as fertilizers - all applied generously amongst local producers - is not fully excluded, as the Institute's representative informed us.
It hit our eyes that spray machines to threat the trees produce rather large clouds instead of precisely directed application.

Inapropriate nudity: Traditionally farmers in the region keep the grounds between fruit trees free of "weed" by regular machining. This shall keep trees free of water and nutrients competition. The Swiss visitors agree with the Institute that a grass and herbs layer between trees may be altogether beneficial for the orchard and that competition is minimal. All fields that belong to the Institute can be recognized easily by their green grounds.
(Editors note: The "weeds" that grow in and around fields in Turkey and are in full bloom right now are of such beauty that the visitors couldn't help but admire them whereever they stepped out of the bus.)

Pests: Well known is fireblight. It affects mostly pear trees and much less apple, cherry or quince as it does in Switzerland. Treatments are bi-annual applications of the regular antibiotics and the removal of infected branches. They are "thrown away" rather than burned as usual in CH.

Dienstag, 7. Juni 2011

Water management around Lake Burdur

About 80 kilometres north-eastern of our domicile Eğirdir, Lake Aksehir, located in Eastern Anatolian, has decreased between 1970 and 2006 from 35000 hectares to only 3000 hectares. Other lakes in the north-western part of the Mediterranean region are also endangered of drying-out. A possible cause of the decrease of water level could be the intensive irrigation of agricultural crops. As this could be seen in connection with other excursions of our Horticulture week, we contacted a local eco-office in order to face the problem on the spot.

In the run-up to the project week a contact was established to Doğa Derneği, a leading NGO in conservation with main activities in bird protection. We met with two collaborators of Doğa Derneği in Burdur, at the south-eastern shore of the Lake Burdur.

We enjoyed a car ride through the impressing landscape to the other lakeside. There we were well received by a volunteer of Doğa Derneği. He is leader of the project called “Lisinia” whit the main aim of supporting the biodiversity and animals health. He introduced us two sections of his “Lisinia Project”: Rehabilitation of birds and ecologic cultivation of orchards. For the rehabilitation of birds he keeps injured and poisoned birds on his terrain. He intends to nurse the animals until they recreated. After a flight training they should let-out in the wild. The orchards he cultivates without any crop protection products and only with organic fertilizer. He is convinced that his trees can recreate themselves. He presented us numerous young trees that are much more fertile than conventional. The ways of his organic farming should become a model farm for the region, for whole Turkey and the whole world. However he encounters resistances from all sides and he runs his projects without any external funds.

After tea with delicious cakes, olives, yoghurt, salad and bread, Ayşe introduced us the running project of Doğa Derneği to save Lake Burdur. Lake Burdur is important for waterfowl, which occurs principally in winter that is why it is a Ramsar site. The water level is permanent decreasing und the lake is facing to increase of salinity. The manager of the “Lisinia Project” says that the amount of arsenic in the lake during the last years increased significantly and the water is poisoned. Because of the unsuitable water quality there is no use such as irrigating or swimming. Therefore people on one hand distance them from the lake, on the other hand, they would like to profit from the gained land due to drying out of the lake. Many of the farmers around Lake Burdur think that the main reason of drying out of Lake Burdur is an unusual drought and climate change. But the hydro system of Lake Burdur is strongly affected by the built of dams in the inflows that supply the lake. The dams are used for irrigation. By the drying-out of the lake the micro climate could change. It would get dryer and cooler, what would have a negative influence on the harvest. 75 % of the water consumption in the Burdur region is used for irrigation of cultivable acreage with sprinklers and flooding irrigation. For release the hydro system, Doğa Derneği trays to convince the farmer to use drip irrigation. For that purpose Doğa Derneği created pilot sights and the farmers have the possibility to get a good credit by the government to purchase drip irrigation. Another main aim is the developing of an integrated basin management plan in the region. The collaboration with the government proves to be rather difficult because conservation of the lake has no priority.

In the end of our excursion we visited the shore to look closely at the lake. 



Manager of the “Lisinia Project” (second person from left) and on the right side of the picture Ayşe, the collaborator of Doğa Derneği and aside her colleague.

Der Leiter vom “Lisinia Projekt” (zweiter von links) und ganz rechts Ayşe, die Mitarbeiterin von Doğa Derneği und daneben ihr Arbeitskollege. 




Doğa Derneği already has collaborated in important international projects such as "Wings over Wetlands" in which Lake Burdur played a relevant role.

Doğa Derneği hat schon in wichtigen internationalen Projekten wie "Wings over Wetlands" mitgearbeitet, wo der Burdur-See eine zentrale Rolle gespielt hat. 

On the shore of Lake Burdur.          Am Ufer vom Burdur-See.


Wassermanagement um den Burdur See  -  Dienstag, 7. Juni 2011

Rund 80 km nordöstlichen von unserem Aufenthaltsort Eğirdir ist der Aksehir-See in Westanatolien zwischen 1970 und 2006 von 35000 Hektar auf 3000 Hektar zurückgegangen. Weitere Seen in der nordwestlichen Mittelmeergegend sind vor dem Austrocknen bedroht. Als möglicher Grund für den Rückgang des Wasserspiegels wird die intensive Bewässerung der landwirtschaftlichen Kulturen angegeben. Da dies in engem Zusammenhang mit anderen Exkursionen unserer Hortikultur-Woche steht, kontaktierten wir ein lokales Umweltbüro, um die Problematik vor Ort zu begutachten.

Im Vorfeld der Projektwoche entstand ein Kontakt zu Doğa Derneği, eine führende NGO im Umweltbereich mit Hauptaktivitäten im Vogelschutz. Mit zwei Mitarbeitenden von Doğa Derneği trafen wir uns in Burdur, am südöstlichen Ufer des gleichnamigen Sees.

Es folgte eine Autofahrt durch die beeindruckende Landschaft auf die andere Seite des Burdur-Sees. Dort waren wir Gast bei einem freiwilligen Mitarbeiter für Projekte von Doğa Derneği. Er ist Führer des “Lisinia Projekt”, das die Förderung der Biodiversität und Gesundheit der Tiere zum Ziel hat. Er stellte uns zwei Bereiche seines “Lisinia Projekt” vor: Rehabilitation von Vögel und ökologische Bewirtschaftung von Obstanlagen. Die Rehabilitation von Vögeln sieht so aus, dass er auf seinem Gelände verletzte und vergiftete Vögel hält. Er will die Tiere pflegen, bis sie sich erholen und nach Flugtrainings wieder in die freie Wildbahn entlassen werden können. Die Obstplantagen bewirtschaftet er ohne irgendwelches Pflanzenschutzmittel und nur mit organischem Dünger. Er ist der Überzeugung, dass sich seine Bäume ohne Behandlung selber von Krankheiten heilen können. Er zeigte uns zahlreiche Beispiele von Bäumen in jungen Jahren, die ertragreicher sind als konventionell gehaltene. Seine organische Landwirtschaft soll ein Vorzeigemodell werden für die Region Burdur, die ganze Türkei und die ganze Welt. Jedoch stösst er auf grossen Wiederstand von allen Seiten und er führt sein Projekt ohne fremde finanzielle Hilfe.

Nach einem Tee mit feinem Kuchen, Oliven, Joghurt, Salat und Brot, stellte uns Ayşe das laufende Projekt von Doğa Derneği vor zur Rettung vom Burdur-See. Der Burdur-See ist wichtig für die im Winter am See passierenden Wasservögel und gilt deshalb auch als Ramsar-Standort. Der Wasserspiegel sinkt ständig und der See ist am Versalzen. Laut dem Lisinia Projektleiter ist die Menge an Arsen im See in den vergangenen Jahren stark gestiegen und das Wasser ist giftig. Die Wasserqualität ist generell schlecht und unbrauchbar z.B. für Bewässerung oder auch zum Schwimmen. Deshalb distanzieren sich die Leute einerseits vom See, andererseits sehen sie einen Vorteil im Landgewinn durch das Austrocknen. Viele Landwirte um den Burdur-See sehen die Gründe am Austrocknen des Sees in der ungewöhnlichen Trockenheit vergangener Jahre und dem Klimawandel. Doch das Wasser-System des Burdur-Sees wird stark beeinträchtigt durch den Bau von Dämmen in Zuflüssen, welche den See speisen. Diese Dämme werden für die Bewässerung gebraucht. Durch das Austrocknen des Sees kann sich das Mikroklima ändern. Es wird trockener und kälter, was einen negativen Einfluss hat auf den Ertrag der Obstanalgen. 75 % des Wasserverbrauchs in der Region Burdur geht auf Kosten der Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen mit Sprinkler und Flut-Bewässerung. Um das Wasser-System zu entlasten, ist Doğa Derneği daran, die Landwirte für eine Tröpfchen-Bewässerung zu überzeugen. Dazu hat sie mehrere Pilotanlagen geschaffen und die Landwirte haben auch die Möglichkeit, einen günstigen Kredit von der Regierung für die Anschaffung einer Tröpfchen-Bewässerung zu erhalten. Ein weiteres Hauptziel ist das Erarbeiten eines ganzheitlichen Becken-Bewirtschaftungs-Plans in der Region. Die Zusammenarbeit mit der Regierung erweist sich als eher schwierig, da der Schutz des Sees keinen Vorrang geniesst.

Zum Schluss der Exkursion fuhren wir ans Ufer, um einen Augenschein vom See zu nehmen. 





Montag, 6. Juni 2011

Rosenölproduktion - Roseoil production


Rosenölproduktion
Nach einer 1,5 stündigen Fahrt mit kleinen Umwegen sind wir um 1045 Uhr in Senir angekommen. Dort wurden wir von Özgür Özer herzlichst begrüsst und von einer Horde Gipsy – Kinder in Beschlag genommen. Nach der üblichen Pinkelpause wurden wir direkt auf das Rosenfeld geführt. Da die Rosenblüten normal zwischen 500 und 1100 Uhr morgens gepflückt werden, (da sonst der Verlust an ätherischen Ölen durch die Sonne zu hoch wird), war von den Arbeitern nichts mehr zu sehen und wir durften selbst an die Arbeit. Dazu wurden wir als erstes in die Kunst des Rosenpflückens eingeweiht. Es wird gepflückt, in dem die Blüte mit drei Fingern gehalten, abgeknickt und zu sich gezogen wird. Dabei dürfen nur die Blüten geerntet werden, die offen stehen. Es schien allen zu gefallen, da die Studis eifrig durch die Reihen flitzen und Blüte um Blüte pflückten. Auffallend war der Zoo an kleinen Tieren, Nützlinge wie Schädlinge, auf den Rosenstöcken.
Doch dann war es Zeit für unsere obligatorische Fragerunde, nach dem wir mit dem Standard -Satz der Türken „You can ask what you want, I will answer.“, mehrmals aufgefordert wurden, Fragen zu stellen. Dafür versammelten sich alle in der Mitte des Rosenfeldes. Dort liessen wir uns von Özgür erklären, dass der Betrieb Sebat unter anderem Rosenöl und „Absolut“ für Weleda und Dr. Hauschka produziert. Diese verlangen einen organischen beziehungsweise biologisch – dynamischen Anbau der Rosen. Nebst den genannten Produktionsrichtlinien werden auch noch konventionell produzierte Rosenblüten aufgekauft.
Nach einem Mittagessen in einer türkischen, nicht allzu gemütlichen Raststätte, bekamen wir einen ausführlichen Einblick in die Absolut- und Ölproduktion. Dank der hohen Konzentration an Rosenduft, herrschte in der Destillerie ein Gestank nach Rosspisse, Artischockensud und Kompost, welcher uns leicht berauschte, was durch die Hitze drinnen wie draussen noch verstärkt wurde. Nach dem Schmoren zwischen den Destillatkesseln ging es weiter in die Extraktionsherstellung und von da zum obligaten heissen Tee, welcher uns mit Rosenkonfitüre und Weissbrot versüsst wurde. Sibylle entdeckte eine neue Leidenschaft: und machte sich genüsslichst über die Schale Konfitüre her, von der sie erst wieder abliess, als alles weggeputzt war. Während des kleinen Imbisses wurden wir theatralisch von unserem Guide unterhalten, der geschickt seine Rosenölprodukte präsentierte. Dabei kam uns der Gedanke, er könnte in seinem früheren Leben ein Entertainer gewesen sein. Unterstützt wurde er dabei von einer holländischen Kosmetikgöttin, welche uns kräftig mit Rosenwasser einspritzte, bei einigen könnte man fast sagen „duschte“ (z.B. bei Hansruedi). Erwähnenswert ist, dass „Kosmetik“ auf Türkisch als „Kozmetik“ ausgeschrieben wird. Zum Schluss durften sich alle ihren Traum erfüllen und ein Bad in den Blüten der Damaskus-Rose nehmen.
Dem Rosenduft wird eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt, was wir zuerst nicht glaubten, dann aber im Auto mit voller Wucht zu spüren bekamen. (siehe Bilder 1. Bild, Thomas T. vor dem Besuch bei Sebat, 2. Bild Thomas T. nach dem Besuch bei Sebat, 3. Bild, alle nach dem Besuch bei Sebat).

P.S. Der viele Rosenduft hat sogar Hansruedi die Freude an Gewächshäuser verdorben. Und zu seinem Leid war die Fahrt nach Hause wieder ohne Unterbruch, so dass er seine Blumenbilder um einen weiteren Tag verschieben musste.

Damit doch noch ein paar technische Daten genannt werden, hier eine Auflistung der wichtigsten Angaben:
-       - Bei den Rosen handelt es sich um die Damaskus-Rose , Rosa damascena
-       - Die Rosenblüten kommen aus 32 Dörfern und von ca. 3000 Äckern, manche mit einer Entfernung von mehr als 2 Std.
-        - Für 1 kg Rosenblüten bekommen die Produzenten 2,5 Euro Cent, das macht 1 Euro für 4 kg
-        - Eine Familie sammelt bis 40 kg Blüten am Tag
-        - In Senir endet die Ernte Ende Juni
-        - Laut Angaben der türkischen Grossgrundbesitzer könnten die Rosenstöcke bis 70 Jahre alt werden und
 dabei immer noch genügend Ertrag erbringen
-    - Auf einer  ha können 5 Tonnen organisch produzierte Blüten und 8 Tonnen konventionelle Blüten produziert
 werden
-        - Im Jahr 2011 hatten sie zu wenige Arbeiter um die Rosenblüten zu pflücken
-        - Es braucht 500kg Blüten für einen Destillationsprozess
-        - Bei einem Destillationsprozess geben sie 500kg Blüten und 1500l Wasser zusammen in den Hafen
-        - 4t Blüten ergeben 1kg Rosenöl
-        - Die Extraktion geschieht mit Hexan
-        - Sie haben 10 Tanks für die Extraktion, 5 für bio – Blüten , 5 für konventionelle Blüten
-        - Extraktion ergibt „Conkrét“
-        - „Absolut“ wird in der Kosmetik verwendet


English: Roseoil production
After one and a half our driving, we arrived in Senir at 1045. There we get a heartily address of welcome. Afterwards the obligate piddle-pause, we had to go to the rose field. Because the counterfeit money oft the rose would be picked up in the early morning from 500 until 1100, there was no one on the field at this time. The counterfeit money oft the rose has to be picked up in the morning because they lost her rose oil when the sun is shining. For the reason there was nobody here anymore, we had to get to work by our self, so we had to pick up the counterfeit money. Everybody seems as their liked it.
According to that, we had time to ask our obligate questions and Özgür let us know that Sebat is producing rose oil for Weleda and Dr. Hauscke. This two want a crop growing which is organically or biodynamic. But they buy also counterfeit money which is produced conventionally.
After a lunch in a turkey roadhouse we get insight in the production of absolute and rose oil. The concentration of flavour from the rose oil was to strong and everybody got a strange head. The ardency made this feeling stronger and at the end, everyone was a bit confused.
At the afternoon we had another time to ask our questions and at the same time we got some bred and rose jam. Özgür presented us his different products and hoped we will buy a lot of his them. In the end, we could take a bath in the counterfeit money.
The flavour of the rose oil has an aphrodisiac effect, we didn’t believe it, but in the car we felt it. ( 1. Picture before the visiting, 2.+ 3. Pictures after the visiting).