Anlässlich der Fachwoche im 6. Semester des Studienganges Umweltingenieurwesen verbringen Hortis und ein paar tapfere NM's 11 Tage in der Türkei. Die Reise führt uns nach Antalya und Egirdir, wo diverse Besichtigungen gemacht werden.







Students of the Zurich University of Applied Sciences (ZHAW) stay 11 days in Turkey. The journey goes from Antalya to Egirdir where several visits are made. The following posts will describe some highligths.



Dienstag, 7. Juni 2011

Water management around Lake Burdur

About 80 kilometres north-eastern of our domicile Eğirdir, Lake Aksehir, located in Eastern Anatolian, has decreased between 1970 and 2006 from 35000 hectares to only 3000 hectares. Other lakes in the north-western part of the Mediterranean region are also endangered of drying-out. A possible cause of the decrease of water level could be the intensive irrigation of agricultural crops. As this could be seen in connection with other excursions of our Horticulture week, we contacted a local eco-office in order to face the problem on the spot.

In the run-up to the project week a contact was established to Doğa Derneği, a leading NGO in conservation with main activities in bird protection. We met with two collaborators of Doğa Derneği in Burdur, at the south-eastern shore of the Lake Burdur.

We enjoyed a car ride through the impressing landscape to the other lakeside. There we were well received by a volunteer of Doğa Derneği. He is leader of the project called “Lisinia” whit the main aim of supporting the biodiversity and animals health. He introduced us two sections of his “Lisinia Project”: Rehabilitation of birds and ecologic cultivation of orchards. For the rehabilitation of birds he keeps injured and poisoned birds on his terrain. He intends to nurse the animals until they recreated. After a flight training they should let-out in the wild. The orchards he cultivates without any crop protection products and only with organic fertilizer. He is convinced that his trees can recreate themselves. He presented us numerous young trees that are much more fertile than conventional. The ways of his organic farming should become a model farm for the region, for whole Turkey and the whole world. However he encounters resistances from all sides and he runs his projects without any external funds.

After tea with delicious cakes, olives, yoghurt, salad and bread, Ayşe introduced us the running project of Doğa Derneği to save Lake Burdur. Lake Burdur is important for waterfowl, which occurs principally in winter that is why it is a Ramsar site. The water level is permanent decreasing und the lake is facing to increase of salinity. The manager of the “Lisinia Project” says that the amount of arsenic in the lake during the last years increased significantly and the water is poisoned. Because of the unsuitable water quality there is no use such as irrigating or swimming. Therefore people on one hand distance them from the lake, on the other hand, they would like to profit from the gained land due to drying out of the lake. Many of the farmers around Lake Burdur think that the main reason of drying out of Lake Burdur is an unusual drought and climate change. But the hydro system of Lake Burdur is strongly affected by the built of dams in the inflows that supply the lake. The dams are used for irrigation. By the drying-out of the lake the micro climate could change. It would get dryer and cooler, what would have a negative influence on the harvest. 75 % of the water consumption in the Burdur region is used for irrigation of cultivable acreage with sprinklers and flooding irrigation. For release the hydro system, Doğa Derneği trays to convince the farmer to use drip irrigation. For that purpose Doğa Derneği created pilot sights and the farmers have the possibility to get a good credit by the government to purchase drip irrigation. Another main aim is the developing of an integrated basin management plan in the region. The collaboration with the government proves to be rather difficult because conservation of the lake has no priority.

In the end of our excursion we visited the shore to look closely at the lake. 



Manager of the “Lisinia Project” (second person from left) and on the right side of the picture Ayşe, the collaborator of Doğa Derneği and aside her colleague.

Der Leiter vom “Lisinia Projekt” (zweiter von links) und ganz rechts Ayşe, die Mitarbeiterin von Doğa Derneği und daneben ihr Arbeitskollege. 




Doğa Derneği already has collaborated in important international projects such as "Wings over Wetlands" in which Lake Burdur played a relevant role.

Doğa Derneği hat schon in wichtigen internationalen Projekten wie "Wings over Wetlands" mitgearbeitet, wo der Burdur-See eine zentrale Rolle gespielt hat. 

On the shore of Lake Burdur.          Am Ufer vom Burdur-See.


Wassermanagement um den Burdur See  -  Dienstag, 7. Juni 2011

Rund 80 km nordöstlichen von unserem Aufenthaltsort Eğirdir ist der Aksehir-See in Westanatolien zwischen 1970 und 2006 von 35000 Hektar auf 3000 Hektar zurückgegangen. Weitere Seen in der nordwestlichen Mittelmeergegend sind vor dem Austrocknen bedroht. Als möglicher Grund für den Rückgang des Wasserspiegels wird die intensive Bewässerung der landwirtschaftlichen Kulturen angegeben. Da dies in engem Zusammenhang mit anderen Exkursionen unserer Hortikultur-Woche steht, kontaktierten wir ein lokales Umweltbüro, um die Problematik vor Ort zu begutachten.

Im Vorfeld der Projektwoche entstand ein Kontakt zu Doğa Derneği, eine führende NGO im Umweltbereich mit Hauptaktivitäten im Vogelschutz. Mit zwei Mitarbeitenden von Doğa Derneği trafen wir uns in Burdur, am südöstlichen Ufer des gleichnamigen Sees.

Es folgte eine Autofahrt durch die beeindruckende Landschaft auf die andere Seite des Burdur-Sees. Dort waren wir Gast bei einem freiwilligen Mitarbeiter für Projekte von Doğa Derneği. Er ist Führer des “Lisinia Projekt”, das die Förderung der Biodiversität und Gesundheit der Tiere zum Ziel hat. Er stellte uns zwei Bereiche seines “Lisinia Projekt” vor: Rehabilitation von Vögel und ökologische Bewirtschaftung von Obstanlagen. Die Rehabilitation von Vögeln sieht so aus, dass er auf seinem Gelände verletzte und vergiftete Vögel hält. Er will die Tiere pflegen, bis sie sich erholen und nach Flugtrainings wieder in die freie Wildbahn entlassen werden können. Die Obstplantagen bewirtschaftet er ohne irgendwelches Pflanzenschutzmittel und nur mit organischem Dünger. Er ist der Überzeugung, dass sich seine Bäume ohne Behandlung selber von Krankheiten heilen können. Er zeigte uns zahlreiche Beispiele von Bäumen in jungen Jahren, die ertragreicher sind als konventionell gehaltene. Seine organische Landwirtschaft soll ein Vorzeigemodell werden für die Region Burdur, die ganze Türkei und die ganze Welt. Jedoch stösst er auf grossen Wiederstand von allen Seiten und er führt sein Projekt ohne fremde finanzielle Hilfe.

Nach einem Tee mit feinem Kuchen, Oliven, Joghurt, Salat und Brot, stellte uns Ayşe das laufende Projekt von Doğa Derneği vor zur Rettung vom Burdur-See. Der Burdur-See ist wichtig für die im Winter am See passierenden Wasservögel und gilt deshalb auch als Ramsar-Standort. Der Wasserspiegel sinkt ständig und der See ist am Versalzen. Laut dem Lisinia Projektleiter ist die Menge an Arsen im See in den vergangenen Jahren stark gestiegen und das Wasser ist giftig. Die Wasserqualität ist generell schlecht und unbrauchbar z.B. für Bewässerung oder auch zum Schwimmen. Deshalb distanzieren sich die Leute einerseits vom See, andererseits sehen sie einen Vorteil im Landgewinn durch das Austrocknen. Viele Landwirte um den Burdur-See sehen die Gründe am Austrocknen des Sees in der ungewöhnlichen Trockenheit vergangener Jahre und dem Klimawandel. Doch das Wasser-System des Burdur-Sees wird stark beeinträchtigt durch den Bau von Dämmen in Zuflüssen, welche den See speisen. Diese Dämme werden für die Bewässerung gebraucht. Durch das Austrocknen des Sees kann sich das Mikroklima ändern. Es wird trockener und kälter, was einen negativen Einfluss hat auf den Ertrag der Obstanalgen. 75 % des Wasserverbrauchs in der Region Burdur geht auf Kosten der Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen mit Sprinkler und Flut-Bewässerung. Um das Wasser-System zu entlasten, ist Doğa Derneği daran, die Landwirte für eine Tröpfchen-Bewässerung zu überzeugen. Dazu hat sie mehrere Pilotanlagen geschaffen und die Landwirte haben auch die Möglichkeit, einen günstigen Kredit von der Regierung für die Anschaffung einer Tröpfchen-Bewässerung zu erhalten. Ein weiteres Hauptziel ist das Erarbeiten eines ganzheitlichen Becken-Bewirtschaftungs-Plans in der Region. Die Zusammenarbeit mit der Regierung erweist sich als eher schwierig, da der Schutz des Sees keinen Vorrang geniesst.

Zum Schluss der Exkursion fuhren wir ans Ufer, um einen Augenschein vom See zu nehmen.