Anlässlich der Fachwoche im 6. Semester des Studienganges Umweltingenieurwesen verbringen Hortis und ein paar tapfere NM's 11 Tage in der Türkei. Die Reise führt uns nach Antalya und Egirdir, wo diverse Besichtigungen gemacht werden.







Students of the Zurich University of Applied Sciences (ZHAW) stay 11 days in Turkey. The journey goes from Antalya to Egirdir where several visits are made. The following posts will describe some highligths.



Donnerstag, 9. Juni 2011

Egidir: Donnerstag 9.6.2011

Schon am Vortag haben sich Bauern und andere Verkäufer auf dem Marktplatz in Egirdir installiert. Heute gönnen wir uns einen freien Vormittag und schauen uns den Markt mit dem regen Treiben an.

The market stands were already installed in Egirdir the day before by farmers and other traders. On this day we are having a morning off and are able to mingle in with the buzz of activity at the market place.



Markt von Egirdir – findet Hansruedi (finding Hansruedi)

Unser Mittagessen nehmen wir auf dem Hausberg von Egirdir (Akpinar) zu uns. Der Ausblick auf den See mit den beiden miteinander verbundenen Inseln ist wunderprächtig. Nach einer kleineren Pflanzenbestimmung machen wir uns auf den Weg zum Fischerei Forschungsinstitut in Egirdir.

At noon we drive up to Akpinar and get a lovely sight of the lake and Egirdir from above. After having our lunch and identifying another Turkish plant we make our way to the Egirdir Research Institute of Fisheries. 

Hier treffen wir auf Frau Doktor Nalan AYBAL welche uns empfängt und uns führt. Die Besichtigung beginnt mit vier Durchflussbecken mit juvenilen Regenbogenforellen. Das Wasser kommt aus einer Quelle und wird anschliessend mit einem Makrofilter gereinigt bevor es in den See eingeleitet wird. Diese Forellen werden für die Forschung gehalten. In einem abgedunkelten Becken befinden sich die ausgewachsenen Fische welche mit dieser Methode zur Fortpflanzung gebracht werden. Weiter besichtigen wir Brutschränke in welche Eier und Samen von geschlechtsreifen Forellen abgestreift werden. Wir erfahren, dass so pro ausgewachsenen Weibchens etwa 100 Eier künstlich befruchtet werden, welche danach unter Frischwasserzufuhr ausgebrütet werden. Diese Fische werden vornehmlich für die Forschung und manchmal auch für Fisch-Farmer produziert. Ebenfalls werden hier Studien an der Forellennahrung gemacht. Da Forellen karnivor sind, wird hier versucht einen Teil des Fischmehls im Futter durch proteinreiches Soya zu ersetzen. Da Soya aber offenbar für die Forellen schwer verdaulich ist, werden Versuche mit Enzymen durchgeführt, welche die Verdauung des Soya verbessern sollen.

It is here that we are introduced to Doctor Nalan AYBAL who shows us around at the Institute. First we have a look at the tanks with juvenile rainbow trout which are installed as a flow-through system. The water is taken from a well and it is filtered before being induced into the lake. These rainbow trout are kept for research purposes, while others are used for local fish farmers of the region. Next to this unit another tank with mature trout is shadowed so as to stimulate reproduction. Further on there are incubators where eggs and semen from mature trout are mixed and kept under oxygenated conditions for them to hatch. We learn that this way an adult female trout can produce up to 100 eggs. An ongoing research at the institute is about using soya beans as a supplement in feeds for trout so as to cut down on animal protein. But because trout are carnivore they have to be given enzymes in order to be able to digest plant protein.

Regenbogenforellen am Fischerei Forschungsinstitut– rainbow trout at the Aquaculture Research Institute

Des Weiteren zeigt uns Frau Doktor Nalan AYBAL Forschungsversuche mit Süsswasserkrebsen in Aquarien mit Biofiltersystemen. Diese Krebsart kommt natürlicherweise im Egirdir-See vor. Offenbar kommt hier eine von Europa eingeführte ansteckende Pilzkrankheit, Aphanomyces astaci vor, welche sehr schlimme Folgen für die einheimischen Süsswasserkrebse, Astacus leptodactylus hat. Hier gibt es verschiedene Forschungsversuche von künstlicher Inkubation von Krebsen bis hin zu einem Monitoring bezüglich Antibiotika-Resistenzen.

Uns wird eine Testreihe im Labor gezeigt, bei welcher die Eier von Krebsen mit verschiedenen Konzentrationen von Oregano-Kräutern behandelt werden, um die Infektion und Todesrate durch die gefährliche Pilzkrankheit herabzusetzen. Es stellt sich heraus, dass eine Konzentration von 1000 ppm Oregano den gleichen Effekt zeigt wie Formalin und ein befriedigendes Ergebnis liefert. Die Zucht von gesunden und eventuell resistenten Krebsen hat zum Ziel diese Krebse wieder im See auszusetzen. Diese Krebse brauchen offenbar einen hohen Sauerstoffgehalt (7-8 mg O2/Liter). Ob der See diese Qualitäten aufweist oder nicht ist schwer zu sagen. Beeinträchtigungen des Sees durch Eutrophierung und Pestiziden könnten ebenfalls Faktoren für die Anfälligkeit der Lebewesen im See sein. Bei den Fischen scheint es in der Region keine grösseren Produktionen zu geben. Ebenfalls scheinen Kreislaufsysteme in Kombination mit Pflanzenanbau (Aquaponic-Systeme) hier nicht Verwendung zu finden. Mit diesen Eindrücken vom Fischerei Forschungsinstitut in Egirdir verabschieden wir uns von Doktor Nalan AYBAL und gönnen uns einen angenehmen letzten Abend in der Charly Pension bei Ibrahim und Müslüm.        


Another research, so we are told by Doctor Nalan AYBAL, is on the fungal disease   Aphanomyces astaci which is threatening the local freshwater crayfish Astacus leptodactylus of lake Egirdir. Trials on this issue include artificial incubation and antibiotic resistance in this local crayfish species.
We move on to see a test series on different concentrations of oregano which should help crayfish eggs resist the fungi. At the moment a dose of 1000ppm oregano is showing a similar effect as does formalin. This should help restock resistant crayfish back to the lake of Egirdir.
Crayfish need a dissolved oxygen level of about 7-8 mg O2/l. It is difficult to say whether the quality of the lake water meets this requirement. As this region features a lot of agriculture which in its term make use of chemical pesticides and fertilizers, it is not clear whether and to which extent this affects the ecosystem of the lake. We are also told that this region does not have a significant tradition of fish consumption, so fish production in the region is relatively low. This might also be the reason that aquaponic systems, where fish and crop production occurs simultaneously recycling water and fertilizers, are not in use. Having received many impressions we bid Doctor Nalan AYBAN farewell thanking her for her time and effort in filling us in on the state of art at the Research Institute.
We spend a last cozy evening at Charly’s pension with Müslüm and Ibrahim. The next day will see us back to Antalya.
 
Auflösung des Suchrätsels: Hansruedi mitten im Getümmel des Marktes
Solution of the puzzle: Hansruedi in the middle of the turmoil on the market

(BY THOMAS FURRER)