Rosenölproduktion
Nach einer 1,5 stündigen Fahrt mit kleinen Umwegen sind wir um 1045 Uhr in Senir angekommen. Dort wurden wir von Özgür Özer herzlichst begrüsst und von einer Horde Gipsy – Kinder in Beschlag genommen. Nach der üblichen Pinkelpause wurden wir direkt auf das Rosenfeld geführt. Da die Rosenblüten normal zwischen 500 und 1100 Uhr morgens gepflückt werden, (da sonst der Verlust an ätherischen Ölen durch die Sonne zu hoch wird), war von den Arbeitern nichts mehr zu sehen und wir durften selbst an die Arbeit. Dazu wurden wir als erstes in die Kunst des Rosenpflückens eingeweiht. Es wird gepflückt, in dem die Blüte mit drei Fingern gehalten, abgeknickt und zu sich gezogen wird. Dabei dürfen nur die Blüten geerntet werden, die offen stehen. Es schien allen zu gefallen, da die Studis eifrig durch die Reihen flitzen und Blüte um Blüte pflückten. Auffallend war der Zoo an kleinen Tieren, Nützlinge wie Schädlinge, auf den Rosenstöcken.
Doch dann war es Zeit für unsere obligatorische Fragerunde, nach dem wir mit dem Standard -Satz der Türken „You can ask what you want, I will answer.“, mehrmals aufgefordert wurden, Fragen zu stellen. Dafür versammelten sich alle in der Mitte des Rosenfeldes. Dort liessen wir uns von Özgür erklären, dass der Betrieb Sebat unter anderem Rosenöl und „Absolut“ für Weleda und Dr. Hauschka produziert. Diese verlangen einen organischen beziehungsweise biologisch – dynamischen Anbau der Rosen. Nebst den genannten Produktionsrichtlinien werden auch noch konventionell produzierte Rosenblüten aufgekauft.
Nach einem Mittagessen in einer türkischen, nicht allzu gemütlichen Raststätte, bekamen wir einen ausführlichen Einblick in die Absolut- und Ölproduktion. Dank der hohen Konzentration an Rosenduft, herrschte in der Destillerie ein Gestank nach Rosspisse, Artischockensud und Kompost, welcher uns leicht berauschte, was durch die Hitze drinnen wie draussen noch verstärkt wurde. Nach dem Schmoren zwischen den Destillatkesseln ging es weiter in die Extraktionsherstellung und von da zum obligaten heissen Tee, welcher uns mit Rosenkonfitüre und Weissbrot versüsst wurde. Sibylle entdeckte eine neue Leidenschaft: und machte sich genüsslichst über die Schale Konfitüre her, von der sie erst wieder abliess, als alles weggeputzt war. Während des kleinen Imbisses wurden wir theatralisch von unserem Guide unterhalten, der geschickt seine Rosenölprodukte präsentierte. Dabei kam uns der Gedanke, er könnte in seinem früheren Leben ein Entertainer gewesen sein. Unterstützt wurde er dabei von einer holländischen Kosmetikgöttin, welche uns kräftig mit Rosenwasser einspritzte, bei einigen könnte man fast sagen „duschte“ (z.B. bei Hansruedi). Erwähnenswert ist, dass „Kosmetik“ auf Türkisch als „Kozmetik“ ausgeschrieben wird. Zum Schluss durften sich alle ihren Traum erfüllen und ein Bad in den Blüten der Damaskus-Rose nehmen.
Dem Rosenduft wird eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt, was wir zuerst nicht glaubten, dann aber im Auto mit voller Wucht zu spüren bekamen. (siehe Bilder 1. Bild, Thomas T. vor dem Besuch bei Sebat, 2. Bild Thomas T. nach dem Besuch bei Sebat, 3. Bild, alle nach dem Besuch bei Sebat).
P.S. Der viele Rosenduft hat sogar Hansruedi die Freude an Gewächshäuser verdorben. Und zu seinem Leid war die Fahrt nach Hause wieder ohne Unterbruch, so dass er seine Blumenbilder um einen weiteren Tag verschieben musste.
Damit doch noch ein paar technische Daten genannt werden, hier eine Auflistung der wichtigsten Angaben:
- - Bei den Rosen handelt es sich um die Damaskus-Rose , Rosa damascena
- - Die Rosenblüten kommen aus 32 Dörfern und von ca. 3000 Äckern, manche mit einer Entfernung von mehr als 2 Std.
- - Für 1 kg Rosenblüten bekommen die Produzenten 2,5 Euro Cent, das macht 1 Euro für 4 kg
- - Eine Familie sammelt bis 40 kg Blüten am Tag
- - In Senir endet die Ernte Ende Juni
- - Laut Angaben der türkischen Grossgrundbesitzer könnten die Rosenstöcke bis 70 Jahre alt werden und
dabei immer noch genügend Ertrag erbringen
dabei immer noch genügend Ertrag erbringen
- - Auf einer ha können 5 Tonnen organisch produzierte Blüten und 8 Tonnen konventionelle Blüten produziert
werden
werden
- - Im Jahr 2011 hatten sie zu wenige Arbeiter um die Rosenblüten zu pflücken
- - Es braucht 500kg Blüten für einen Destillationsprozess
- - Bei einem Destillationsprozess geben sie 500kg Blüten und 1500l Wasser zusammen in den Hafen
- - 4t Blüten ergeben 1kg Rosenöl
- - Die Extraktion geschieht mit Hexan
- - Sie haben 10 Tanks für die Extraktion, 5 für bio – Blüten , 5 für konventionelle Blüten
- - Extraktion ergibt „Conkrét“
- - „Absolut“ wird in der Kosmetik verwendet
English: Roseoil production
After one and a half our driving, we arrived in Senir at 1045. There we get a heartily address of welcome. Afterwards the obligate piddle-pause, we had to go to the rose field. Because the counterfeit money oft the rose would be picked up in the early morning from 500 until 1100, there was no one on the field at this time. The counterfeit money oft the rose has to be picked up in the morning because they lost her rose oil when the sun is shining. For the reason there was nobody here anymore, we had to get to work by our self, so we had to pick up the counterfeit money. Everybody seems as their liked it.
According to that, we had time to ask our obligate questions and Özgür let us know that Sebat is producing rose oil for Weleda and Dr. Hauscke. This two want a crop growing which is organically or biodynamic. But they buy also counterfeit money which is produced conventionally.
After a lunch in a turkey roadhouse we get insight in the production of absolute and rose oil. The concentration of flavour from the rose oil was to strong and everybody got a strange head. The ardency made this feeling stronger and at the end, everyone was a bit confused.
At the afternoon we had another time to ask our questions and at the same time we got some bred and rose jam. Özgür presented us his different products and hoped we will buy a lot of his them. In the end, we could take a bath in the counterfeit money.
The flavour of the rose oil has an aphrodisiac effect, we didn’t believe it, but in the car we felt it. ( 1. Picture before the visiting, 2.+ 3. Pictures after the visiting).